Konflikte lösen

Die Stimme wird lauter, die Atmung schneller, der Puls steigt an. Das ist alles unangenehm, aber auch eine natürliche Reaktion auf Bedrohung. Im Streit spüren wir Stress. Wir wechseln von unserem normalen Alltagsmodus in einen Modus von Angriff und Verteidigung. Unsere Nackenhaare sträuben sich, und die Hände werden kalt. Ja, Streit versetzt den Menschen in einen eigentlichen Kriegszustand. Man muss das nicht werten, es ist einfach so: Es ist normal.

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Streit ist Stress

Stress wurde 1950 in Medizin und Psychologie als Begriff eingeführt. Hans Seyle, ein Vater der Stressforschung, unterschied dabei positiven, vitalisierenden Stress vom negativ wirkenden Stress. Die Natur hat uns so eingerichtet, dass wir in Gefahrensituationen Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und etwas verzögert auch Kortisol ausschütten. Diese verstärken unsere Aufmerksamkeit und treiben uns zu Höchstleistungen an. Das ist die positive Wirkung von Stress. Er machte unsere Vorfahren bereit für den Angriff – oder die Flucht, wenn Gefahr im Verzug war. In diesen Modus treten wir also, wenn wir streiten.

Stress schädigt die Gesundheit

Der Körper reagiert noch immer so, wie bei den Vorfahren, die einer realen Gefahr gegenüberstanden, doch die Auslöser sind heute anders. Wird dieser Stress chronisch, steigt der Spiegel der entsprechenden Hormone im Körper an. Das gilt vor allem für Kortisol, das nur schwer abbaubar ist. Man spricht dann vom Dauerstress. Das ist lästig. Die gesundheitlichen Folgen können gravierend sein. Burn-out führt bei vielen zu Schlafstörungen, bei einigem zu erhöhtem Suchtmittelkonsum, zu Magengeschwüren, Depressionen und andern Beeinträchtigungen.

Streit ist Kontrollverlust

Das Schlimme am Streit ist meist, dass man sich damit nicht wohl fühlt. Nicht nur, weil mir in meiner Haut nicht wohl ist, oder weil ich mich furchtbar aufrege. Das Unbehagen rührt auch daher, dass ich nicht dem Bild entspreche, das ich von mir habe. Der Streit besetzt mich. Er übernimmt die Kontrolle. Der Konflikt dominiert mein Denken, mein Handeln und Fühlen. Er nimmt mich gefangen. Ich kann dann nicht mehr aus meiner Haut. Oft schämt man sich. Als Erwachsener hat man sich schliesslich erwachsen zu verhalten, und Streit ist Kindergarten.

Streit ist keine Schande

Sehr viele Menschen, die aus einem Streit keinen Weg mehr finden, empfinden zunächst einmal Schande. Darum verheimlicht man den Zank, wenn es nur irgendwie geht. Man hofft, dass es die Nachbarn nicht mitkriegen, oder der Chef. Und sucht gleichzeitig genau in diesem Umfeld Verbündete und Mitstreiter. Das ist ein Widerspruch, aber wie gesagt, man kann ja nicht anders, man bewegt sich auf Autopilot. Das passiert den vernünftigsten Menschen, ja sogar vielen, die in Vorbildfunktionen tätig sind.

Techniken der Kommunikation

Wie können wir Konflikte lösen? Als Mediator sehe ich meine Aufgabe, andere Menschen, die in diesem Zustand gefangen sind, aus dieser Enge hinauszubegleiten. Ich kann ihnen Wege aufzeigen, damit sie das Heft wieder selbst in die Hand nehmen können.

Ich brauche dazu in erster Linie bewährte Techniken aus der Kommunikation – es gibt davon einen ganzen Fundus. Wir stellen Regeln auf, wir erörtern unsere Sicht auf den Konflikt – und wir versuchen zu verstehen. Dann verhandeln wir hart, aber fair die notwendigen Sachen.

Konflikte lösen

Mit diesen Techniken moderiere ich einen Konflikt. Gut angewendet hilft das den meisten Konfliktparteien, schon nach kurzer Zeit, das Heft wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das Verfahren ist ergebnisoffen. Das ist wichtig, weil wir überzeugt sind, dass nur so die Annäherung an eine gute Lösung stattfinden kann. Sie muss im Prozess entstehen. Als Mediator gestalte ich nur diesen Prozess. Tipps und Ratschläge dürfen Sie von mir nicht erwarten.

Konflikt gelöst mit Mediation

Aber wer den Weg in den Streit gefunden hat, der weiss, welche Wege daraus auch wieder rausführen. Davon bin ich überzeugt.

Apropos Stress: Wenn Sie ihm mal richtig entfliehen wollen, empfehle ich diese Ferienwohnung in Vals.